LWL-Museum für Kunst und Kultur
von Annabelle Kreft

1.000 Jahre abendländischer Kultur vom Mittelalter bis in die Gegenwart – nicht weniger finden Sie im LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Spazieren Sie von Epoche zu Epoche durch 51 Sammlungsräume, um keines der beeindruckenden Kunstwerke zu verpassen. Wer für ein bestimmtes Werk oder eine bestimmte Epoche schwärmt, steigt einfach „quer“ ein.
Zusätzlich gastieren regelmäßig spannende und abwechslungsreiche Sonderausstellungen in den Räumlichkeiten des Museums.
Bereits im Außenbereich des Museums treffen Sie auf außergewöhnliche Kunst, wie zum Beispiel „Die silberne Frequenz“ von Otto Piene (1928 – 2014) – ein komplexes Lichtspiel am Haupteingang des Museums.
Mit der münstercard erhalten Sie gratis Eintritt für die umfangreiche Dauerausstellung des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Außerdem besuchen Sie viele weitere Sehenswürdigkeiten in und um Münster mit freiem oder vergünstigtem Eintritt, fahren umsonst Bus & Bahn und leihen kostenlos Fahrräder.
AUF EINEN BLICK:
Adresse:
Domplatz 10
48143 Münster
Öffnungszeiten:
Museum
Di – So und an Feiertagen 10 – 18 Uhr
Jeden 2. Freitag im Monat 10 – 22 Uhr (Langer Freitag)
Anfahrt ÖPNV:
Bus: Linie 1, Linie 10, Linie 11, Linie 13, Linie 14, Linie 12, Linie 22
Um die Ecke
Westfälischer Kunstverein
St.-Paulus-Dom
Prinzipalmarkt
St. Lamberti-Kirche
Kunstmuseum Pablo Picasso
Schloss Münster
Links

© LWL / Hanna Neander / LWL-Museum für Kunst und Kultur
Standort und Architektur
Das schräg gegenüber vom Dom liegende Museum begeistert auch von außen durch seine besondere Architektur: Der historische Altbau des Museums aus dem Jahr 1908 ist geschickt mit dem im Herbst 2014 eröffneten Neubau mit Sandsteinfassade verbunden. Von Süden bis zum Norden erstreckt sich eine „Architektur der Höfe“: Es geht über den Vorplatz an der Rothenburg über das Foyer mit 14 Metern Raumhöhe bis zum Vorhof am Domplatz
Sammlung und Sonderausstellungen
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur führt Sie durch sechs unterschiedliche Epochen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Zur letzten Epoche gehört auch das Archiv der Skulptur Projekte, das spannende Einblicke in die international bekannte Kunstausstellung im öffentlichen Raum gewährt, die alle 10 Jahre in Münster stattfindet.
Sammlung
Mittelalter
Die Kunst der Mittelalter-Sammlung entstand hauptsächlich im Münsterland und stammt zum Großteil aus aufgegebenen Kirchen und Klöstern der Region.
In den Ausstellungsräumen begegnen Ihnen zahlreiche Tafelgemälde und Glasmalereien, Skulpturen und Reliefs aus Holz, Stein, Edelmetall und Elfenbein, liturgische Gerätschaften und Gewänder. Darunter fällt zum Beispiel Der „Codex Aureus“ (letztes Viertel des 11. Jh.) – ein aus dem Frauenstift Freckenhorst stammendes Buch im prächtigen goldenen Umschlag.
Beispielhafte Künstler: Conrad von Soest, Derick Baegert, Heinrich und Johann Brabender
Renaissance
Highlights der Renaissance-Werke sind die Gemälde der münsterländischen Malerfamilie tom Ring. Das LWL-Museum besitzt die größte Sammlung der künstlerisch begabten Familie, die in ihren Schöpfungen vor allem religiöse Themen, Porträts, Stillleben und die realitätsnahe Darstellung der Natur einfangen. Zum letzten Punkt zählt zum Beispiel das Öl-Gemälde „Drei Pfauen“ (1566) von Ludger (d. J.) tom Ring.
Beispielhafte Künstler: Lukas Cranach, Jan Gossaert, Ludger (d. Ä.), Ludger (d. J.) und Hermann tom Ring
Barock
Die Barock-Sammlung konzentriert sich auf die Malerei von Stillleben und Portraits, wie zum Beispiel ein Öl-Portrait der „Heiligen Margarethe“ (1606/07) von Guido Reni.
Beispielhafte Künstler: Guido Reni, Bildhauerfamilie Gröninger

© LWL / Elisabeth Deiters-Keul / Der barocke Kamin einer Münsteraner Adelsfamilie in einem doppelgeschossigem Raum
18./19. Jahrhundert
Bei den Werken des 18. Jahrhunderts spüren Sie die Adelskultur: Sie treffen auf Portraits der Landesherren, ein Gemälde des westfälischen Architekten Johann Conrad Schlaun und Möbel aus westfälischem Adelsbesitz, die früher zur Einrichtung des münsterschen Schlosses gehörten.
Die Werke des 19. Jahrhunderts reisen mit Ihnen durch alle Stilentwicklungen von der Romantik zum Realismus.
Beispielhafte Künstler: Bernhard Pankok, Carl Gustav Carus, Carl Blechen
Moderne
Ab 1953 gelangten unter dem Museumsdirektor Walther Greischel mehr und mehr moderne Werke in das Museum. Heute treffen hier August Macke und Josef Albers aufeinander, die die große künstlerische Bandbreite zwischen Expressionismus und geometrischer Abstraktion verdeutlichen. Einen beispielhaften Kontrast bilden August Mackes abstraktes „Venedig“ (1905) und Josef Albers‘ geometrische „Structural Constellation“ (1955).
Beispielhafte Künstler: August Macke, Josef Albers, Christian Rohlfs
Gegenwart
In der Gegenwarts-Sammlung finden Sie informelle Kunst der Nachkriegszeit, abstrakte Kunst der 1960er Jahre und geometrisch-abstrakte Kunst der 1970er Jahre.
Ein nachdenklich stimmendes Beispiel ist die Arbeit „Tamerlan’s Memorial“ (1961) des Künstlers Arman: Mit abgeschlagenen Puppenköpfen, verbannt hinter einer Plexiglasscheibe, kritisiert der Künstler die heutige Massenkonsumgesellschaft.
Beispielhafte Künstler: François Morellet, Richard Paul Lohse, Ellsworth Kelly
Skulptur Projekte
Das Skulptur Projekte Archiv hält mit rund 1.600 Skizzen, Zeichnungen und Konzeptpapieren sowie Presse-, Foto- und Filmmaterial alle Einzelheiten zur international bekannten Großausstellung Skulptur Projekte fest.
Seit 1977 richtet das LWL-Museum für Kunst und Kultur alle zehn Jahre die beeindruckende Ausstellung mit Skulpturen und Plastiken im gesamten Stadtraum aus. Mittlerweile sind die Stadt Münster und das LWL-Museum im Besitz von mehr als 60 Skulpturen im Außenbereich.
Bei Ihrer Erkundungstour durch die Westfalenmetropole begegnen Ihnen viele weitere der permanenten Installationen, gefertigt von Künstlern aus aller Welt.
Tipp: Mit der münstercard erhalten Sie gratis Eintritt für die umfangreiche Dauerausstellung des LWL-Museums für Kunst und Kultur.

© Presseamt Münster / Giant Pool Balls
Die Giant Pool Balls (Riesige Billiardkugeln) des schwedischen Künstlers Claes Oldenburg sind die Stars der Ausstellungsreihe: Die drei imposanten Riesenkugeln aus Beton mit einem Durchmesser von dreieinhalb Metern zieren seit 1977 das Ufer des Aasees und gelten längst als ein Wahrzeichen der Stadt.
Sonderausstellungen
Sonderausstellung im Museum
Regelmäßig richtet das LWL-Museum für Kunst und Kultur in seinen Räumlichkeiten abwechslungsreiche Sonderausstellungen aus. Wann das Museum welche Ausstellung zeigt, erfahren Sie auf der Webseite des LWL-Museums.
Sonderausstellung RADAR im Schaufensterraum
Zusammen mit dem Westfälischen Kunstverein bietet das LWL-Museum seit 2015 jungen und weniger bekannten Künstlern eine erste öffentliche Bühne in der Ausstellungsreihe RADAR an. Werfen Sie einen Blick in den Schaufensterraum zwischen den beiden Institutionen: Die zeitgenössischen Werke der offiziell als Galerie der Gegenwart bezeichneten Ausstellung enthüllen Ihnen die Experimente des vielversprechenden Künstler-Nachwuchses.
Öffentliche Museumsführungen
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur bietet ein breites Spektrum an kostenlosen öffentlichen Rundgängen an (exklusive Eintrittspreis). Dazu zählen unter anderem
- Familienführungen
- Inklusive Führungen
- Interkulturelle Führungen
- Besondere Rundgänge am langen Freitag
Planen Sie eine Gruppenführung, wenden Sie sich an den Besucherservice des Museums.
Barrierefreies Museum
- Barrierefreier Zugang vom Domplatz sowie von der Rothenburg
- Zutritt zu allen Ausstellungsebenen
- Behindertengerechte Toiletten auf allen Etagen
Weitere Angebote
Veranstaltungen
Im LWL-Museum finden ganzjährig Veranstaltungen statt. Highlight: Am „Langen Freitag“, an jedem zweiten Freitag im Monat, öffnet das Museum seine Pforten von 10 bis 22 Uhr kostenlos für alle Kunstinteressierten und die, die es noch werden wollen. Konzerte, Führungen und Lesungen machen diesen Abend zu einem außergewöhnlichen Event.
Welche weiteren spannenden Events auf Sie warten, erfahren Sie im Veranstaltungskalender des LWL-Museums.

© LWL / Elisabeth Deiters-Keul / Pipilotti Rist „Münsteranerin“ 2014, Videoprojektion für den Patio des LWL- Museums für Kunst und Kultur

© LWL/ Elisabeth Deiters-Keul / Der Lesesaal der Bibliothek
Bibliothek
Die hauseigene Bibliothek des LWL-Museum für Kunst und Kultur können Sie kostenlos besuchen. Die mittlerweile 135.000 Schriftstücke und Medien beschäftigen sich hauptsächlich mit den Kunstwerken der Sammlung oder mit Themen zu den Sonderausstellungen. Eine Ausleihe der Medien ist nicht möglich.
- Di – Fr 10 – 12.30 Uhr und 14 – 18 Uhr
- Jeden 2. Freitag im Monat 10 – 12.30 Uhr und 14 – 20 Uhr (Langer Freitag)
- An Feiertagen geschlossen
Restaurant LUX
Wenn Sie nach einem ausgiebigen Spaziergang durch das Museum Hunger bekommen, besuchen Sie das Restaurant LUX im Gebäude des Museums.
Mittags erwartet Sie hier leichte Küche, zum Beispiel mit hausgemachter Pasta. Abends gibt es Fleisch- und Fischgerichte.
- Deli (Tageskarte)
tägl. 10 – 18 Uhr - Restaurant
So – Do 18 – 24 Uhr
Freitag – Sa 18 – 1 Uhr

© Stadtwerke Münster / Restaurant LUX